Voran mit Scheitel und dem roten Büchlein! Dem Volke dienen bis die Schwarte kracht!

March 15, 2019

Wir dokumentieren hier einen Text Hamburger Anarchist_innen vom 12.02.2019 – erschienen auf Indymedia.

 

Eine Darstellung der Problemchen mit geklonten Jungsauriern aus dem maoistischen Jurassic Park 2019 und ein Vorschlag zum Umgang damit.

Huhu, wir sind es, die degenerierten Volksfeinde, die Blutsauger, die Parasiten, die Schmarotzer, die blöden Schlampen, die antikommunistischen Szene-Zecken, die Zionistenfotzen (die sich nicht trauen, sich proletarischen Fäusten zu stellen); die natürlich auch Angst davor haben, dass es Schwanz gibt, wir sind – Ehrensache!, auch asoziale Hipster, deren Jutebeutel Schwuchtelbeutel sind; zudem lärmen wir rum und lassen arbeitende Familien sehr gerne nicht schlafen. Als unpolitische, verdrogte Hurensöhne und Trotzkistenfotzen lungern wir in unseren versifften AZs rum und sind so durchgegendert antikommunistisch-schwul, dass wir weder Ehre haben, noch nach Ruhm streben; im Gegenteil, benutzen wir unsere Szenezugehörigkeit als soziales Kapital, um uns ungestraft wie die größten Reaktionäre aufzuführen. Ach ja, gewisse Zeitabschnitte im Leben unserer Opas und Uropas finden wir auch nicht ganz so supi. Liegt wohl daran, dass die wenigsten von unseren Opas stolze deutsche Kommunisten waren. Zu guter Letzt sind wir mindestens Zionisten (oder Faschisten. Auch egal). Und Antideutsche sowieso.

Ächz. Wer auch immer mit einer Kerze in den tiefen Keller gegangen ist, er oder sie hat eine Tür aufgemacht, die längst vergessen geglaubt war, und nun kocht der Kot: Mao ist zurück im Game. Seine zeitgenössischen Jünger sehen aus wie von viel zu viel Testosteron gebeutelte, handelsüblich aufgepumpte Macker und genau so führen sie sich auch auf. Gedreht werden u.a. unterdurchschnittlicheunterirdische Rap Videos mit Hündchen, Kettchen, Keule, Hasskappe und dem roten Büchlein.

Agitiert werden sollen so, in romantisch-verstaubtes Vokabular gewickelt, das “Proletariat“ und die “Massen“. Gepredigt und durchgeprügelt werden Konzepte aus den Untiefen der Geschichte; eben des oben erwähnten kulturrevolutionären Kinnwarzenlächlers, des eisernen Vaters aller Werktätigen, bzw. des Genickschuss-Schnauzers aus der Sowjetunion, und auch zeitgenössische Linienreiniger wie Abimael Guzmán, pardon – natürlich Presidente Gonzalo, hängen in der Ruhmeshalle der leuchtenden Blüten des Proletariats. Allein Guzmán und seine Organisation Leuchtender Pfad haben eine so breite Schneise liquidierter Zivilist*innen durch Peru geschlagen, dass das Land immer noch vor Blut tropft; und er ist im Eiserner Besen-Team der kommunistischen Historie nur eine ganz kleine Nummer.

Wie ein befremdliches K-Gruppen-Echoaus den 70ern marschieren junge proletarische Speerspitzen (leider ohne die lustigen Frisuren von damals), gestählt durch Linientreue und Fitnessstudio, durchs linksradikale Universum und verteidigen die Reinheit ihrer Lehre. Zuerst mal, traditionell der eigenen Geschichte treu, untereinander, indem man sich gegenseitig als Sekte, Staatsschutzzuträger*innen, Trotzkist*innen oder mindestens liberales Bürgertum diffamiert. Relativ neu ist, dass mit revolutionärem Zorn auch auf alles andere losgegangen wird, was es so an Außer- und Antiparlamentarischem gibt. Und da wird nicht gekleckert, da wird, ganz der proletarischen Sache verpflichtet, geklotzt. Aus verschiedenen Landstrichen trudeln Nachrichten von der Neo-Avantgarde der Arbeiter*innen Klasse ein; da wird ein feministischer Block auf einer Demo in Berlin angegriffen (wegen des Transparents “Den antisemitischen Konsens brechen! Jugend gegen Antisemitismus und Rassismus!“ Geht ja gar nicht.), und in Neukölln die rote Viertelhoheit ausgerufen. Entsprechend werden nicht der Sache des Proletariats Verschriebene sowie Kippaträger oder sonst wie erkennbare Jüd*innen nicht nur verbal angegangen. Aus Flensburg hören wir u.a., dass ein Angriff auf ein linkes Wohnprojekt mit dem fröhlichen Ruf “Jetzt gibt es Schwanz, ihr Fotzen!“ eingeleitet wurde, (eingangs Zitiertes ist nur ein kleines best-of dessen, was die internationalistischen Volksfreund*innen der verweichlichten Konterrevolution bisher entgegengeschleudert haben.).

Auf der Demo gegen die Merkel-muss-weg-Kundgebung am 07.11.2018 in Hamburg hielt es eine andere Handvoll dieses Mal altgedienter Fans irgendwelcher Volkskriege für angebracht, per Transparent Israel der Apartheid zu bezichtigen. Nur unter Ausblendung größerer Hirnbereiche lässt sich meinen, dass da ein paar Verwirrte am Demo-Thema (Zitat aus dem Aufruf: “gegen extrem rechte, rassistische und antisemitische Äußerungen, Gewalttaten und Anschläge.“ Ok, missverständlich formuliert und bestimmt auch sehr klein geschrieben) vorbeidemonstriert haben. Wenn die Verwirrten ihre Show ausgerechnet zwei Tage vor dem 80. Jahrestag der Reichspogromnacht legen, tja, dann sind es offensichtlich keine Verwirrten. Die Teilnahme am Al-Quds Marsch ist eh‘ Pflicht. Steht der Jude an sich doch im Hass-Ranking der völkischen Internationalisten noch weit vor den Verräter*innen der Arbeiter*innen Klasse.

Nun ist die Existenz abstruser autoritär-kommunistischer Grüppchen, die sich der Unterstützung, der Wiederbelebung bzw. dem Andenken an allwissende, die Massen mit eiserner Faust dirigierende Diktatoren verschrieben haben, so brandneu nicht. Sie existieren seit Dekaden und genau so lange kann Mensch sich einen lustigen Abend machen, indem er sich durch ihre Propaganda klickt; da wird dem Volke gedient bis die Schwarte kracht und kein Auge trocken bleibt! Im echten Leben sind die strahlenden Funken der arbeitenden Klasse recht selten anzutreffen. Manchmal gibt es ein rotbefahntes, wie mit dem Lineal sauber ausgerichtetes Blöckchen auf einer Demo, dass dann wie ein Casting für “Berlin Babylon“ wirkt, aber meist ist es das dann schon. Das war lange ein sehr zu vernachlässigendes Problem fürs linksradikale, geschweige denn das anarchistische Universum. Die oben genannten auf der Demo gegen die MMW-Kundgebung (türlich, türlich, nur Antizionist*innen, ich schwör‘ auf meinen Großvater!) speisten sich noch aus den Traditionsvereinen der fortschrittlich-revolutionären Kräfte für den Fortschritt der revolutionären Kräfte.

Nun hat sich in den letzten Jahren, zumindest an den kommunistischen Außenbezirken was geändert – die Jugend, berauscht von revolutionärem Ungestüm und ganz Avantgarde fürs Proletariat, vors Proletariat, drängt es an den alten Haudegen vorbei. Ihre Organisationen passen immer noch in einen Kleinstwagen, sie sind aber der stahlmuckiharten Ansicht, ihre glasklare, totschlägergeprüfte Analyse gegen Linke, Linksradikale, Autonome, Anarchist*innen, Antifaschist*innen, also grundsätzlich emanzipatorisch denkende und agierende Menschen, physisch durchsetzen zu müssen.

Es hat in Hamburg eine Art stiller Hoffnung – eventuell auch eine Arroganz gegeben, dass dieser Kelch an uns vorüberziehen würde. Tat der Kelch aber nicht. Warum auch? Schnittige Scheitel, schnittiges Marschieren, eine tiefe Liebe für Volk, Nation und Heimat waren für Vollpfosten mit Allmachtphantasien schon immer reizvoll. Da erstaunt es auch nicht, dass im Spind von Club Mao ein Geschichtsbewusstsein hängt, dass Koalitionen mit Neonazis gar nicht mal soo abwegig findet. Heimat, Scheitel, eiserne Klöten, Marschformation und eine Bulldozer-Definition von politischer Arbeit sind eine große Schnittmenge, aus der sich bestimmt was machen lässt.

Keine neue Erkenntnis: Macht und Autorität sind ein weltweites Grundübel, es gilt ihr überall und mit allen nötigen Mitteln, die Luft rauszulassen. Die autoritären Kommie-Youngster sind hierbei eine spezielle Angelegenheit; halten sie sich doch laut Selbstaussage für die einzig wahren Kommunist*innen und sind zeitgleich sehr offen für Sexismus, Antisemitismus und “das Volk“.

Zugegeben: Wir lachen gerne und ausdauernd über die ortsansässigen Stalino-Hohlbratzen in ihren Bällebädern. Was aber tun mit der Handvoll geklonter Jungsaurier aus dem sozialistischen Jurassic Park, die stramm und in geschlossener Formation für Heimat und Vaterland marschieren wollen? Ignorieren, um die paar Opfer nicht größer, bzw., überhaupt wahrnehmbar zu machen? Oder nicht ignorieren, sie am Ende gar ernst nehmen? Wir denken weder noch. Das Ernstnehmen bekommen wir, auch wenn wir uns ganz doll Mühe geben, nicht hin; auf Demonstrationen, bei Veranstaltungen (insbesondere in den versifften AZs!), im Stadion, bei Kundgebungen, sozialen Zentren oder Konzerten haben sie aber definitiv nichts zu suchen. Insofern werden wir uns bemühen, dass das nicht vorkommt und fordern andere Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen auf, es genau so zu halten.

Keine Götter, keine Regierungen, keine Zentralkomitees – Freiheit weltweit. Für die Anarchie.

Eine persönliche Ansprache noch zum Schluss: Sucht euch doch bitte ein anderes Hobby. Wir haben wirklich wichtigeres zu tun. Und wenn die Suche nach den Massen zu sehr drückt, findet ihr viel Volk in den Massengräbern in China, Russland, Peru, Kambodscha, ach, ihr wisst doch selbst am Besten, wo ihr suchen müsst.

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Friedensdemowatch zum Jugendwiderstand

March 15, 2019

Wir verweisen hier auf die ausführliche Recherche zum Jugendwiderstand Berlin von Friedensdemowatch.

 

Die Kameradschaft »Jugendwiderstand« und die Neonazis: Die maoistische Gruppe aus Berlin auf extrem rechten Wegen

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Offener Brief von Flensburger Gruppen, Initiativen und Persönlichkeiten zum Revolutionären Kollektiv: „Innerlinke“ Gewalt und Frauenverachtung – ausgeschlossen!

March 15, 2019

Wir dokumentieren hier die Distanzierung der linken Szene Flensburgs vom RK:

 

„Jugendwiderstand“ und „Revolutionäres Kollektiv“: Hass- und Gewaltparolen an Flensburger Häuserwänden

Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen,

in der linken Szene droht eine Auseinandersetzung zu eskalieren, wie wir das seit Jahren nicht mehr erlebt haben: Was scheinbar mit ein bisschen Plakate-Abreissen-Stress unter verschiedenen Gruppen in FL begann, ist unter der Federführung der in FL noch recht jungen Gruppe „Revolutionäres Kollektiv“ (RK) heftig zugespitzt worden.

Dabei ging es in der Chronologie von konkreter Zusammenarbeit (etwa um die Jahreswende bis zur großen FL-Widerstandsdemo vom 3. Febr.) bis hin zu sich schnell steigerndem Streit zunächst um Aufkleber und Parolen-Sprayen und dann zu massiven Attacken gegen das hiesige „AZ“ [zur Erläuterung: die RK’ler generell haben AZ = Autonome Zentren zu ihren Hauptfeinden erklärt, das sind für sie „versiffte Penner- und Drogenzentren“]. In FL sind ein autonomes Wohnprojekt, die „Senffabrik“, nebst dem Infoladen „Subtilus“ die Hauptzielscheibe der ungehemmten Aggressionen des RK. Zuletzt sind sie dort am Zaun mit ca. 12 – 15 Leuten aufgekreuzt und haben die Leute im Wohnprojekt massiv mit Sprechchören angepöbelt: „Stellt euch„, „kommt raus„, usw. Der Gipfel waren dann die Rufe „Jetzt gibts Schwanz ihr Fotzen„. (siehe Anhang)
Aus der Hooligan-Szene kommen solche Begriffe wie „Stellt euch!“ = lasst es uns per Faust, Mann-gegen-Mann austragen.

Die RK-Fakten sind:
Das „Revolutionäre Kollektiv“ hat neben spezifischen politischen Positionen – ein bewusst-inszeniertes Power-mässiges Macho-Gebahren, ein grober, platter „Maoismus“, u.a. (das alles mag ja noch diskutabel sein) – aber vor allem einen ausgeprägten Hang zur gewalttätigen Auseinandersetzung innerhalb der Linken und zur bewussten Frauenverachtung.
Beides ist innerhalb der Linken ein „no-go“ – zumal es ideologisch propagiert wird.

Konkret zur Frage der Gewaltandrohung gegen andere Linke heisst es in einer Flensburger Erklärung des RK:

„Innerlinke“ Gewalt. Ein rotes Tuch?
(…) Kein „allgemeiner Konsens gegen innerlinke Gewalt“ schützt Individuen, die politisch keine Praxis außer Drogenkonsum in ihren versifften AZs betreiben vor unserem konsequenten Schutz unserer Propaganda und Politik. (…) Wir distanzieren uns nicht von „innerlinker“ Gewalt, also Gewalt an Antikommunisten, die ihre Szenezugehörigkeit als soziales Kapital benutzen um sich ungestraft wie die größten Reaktionäre aufzuführen (..)

Und konkret zur Frauenverachtung:

(…) Und wenn ihr uns mit euren Maßstäben messt, dann mögt ihr Recht haben, dann sind wir wahrscheinlich verschieden. Wir gendern nicht und wir brechen zu Leuten nicht den Kontakt ab, weil sie mal „Fotze“ gesagt haben. (…)

Mensch mag das ja für besondere Skurrilitäten halten, für zu belächelnde „Kinderkrankheiten“ bei einer neuformierten jungen, linken Aktivistengruppe.

Damit allerdings wird dieses menschenverachtende Gebaren verharmlost!
Es droht die handfeste Konfrontation – Angst und Furcht sollen in Flensburg verbreitet werden.

Wir, alle linken und fortschrittlichen Kräfte in Flensburg sind gefordert, deutlich Stellung zu beziehen:

Keinerlei Toleranz, keinerlei Nachsicht gegenüber der propagierten Gewalt unter Linken und der propagierten Frauenverachtung durch das sogenannte „Revolutionäre Kollektiv“.
Wir alle haben unsere unterschiedlichen Vorstellungen von Politik und Lebensweise – das schliesst leidenschaftliche Debatten und Auseinandersetzungen ein, ist ein qualitativer Gewinn für alle und hilft bei der Suche nach Alternativen zum real-existierenden Kapitalismus.
Eine Zusammenarbeit auf Basis von „innerlinker“ Gewalt und Frauenverachtung ist ausgeschlossen!

Erstunterzeichner*innen:

Refugees Welcome Flensburg,
DFG-VK FL,
DKP FL,
Die ganze Bäckerei FL,
Red and Anarchist Skinheads (RASH) – FL,
Bündnis „gemeinsam solidarisch widerständig“ FL,
Antifaschistische Aktion FL,
Black Mosquito FL,
Infoladen Subtilus FL,
Wohnprojekt Hafermarkt FL,
»Wir sagen Moin« FL,
die autonome Gruppe „Kommando Breitcord“, FL
SAV-FL
anarchist black cross (abc) Flensburg
AKOPOL Flensburg
FAU FL
Wohnprojekt Senffabrik FL
Kreisvorstand DIE LINKE FL
Roter Stern Flensburg
Freies Radio Fratz
Kulturzentrum Volksbad

Katrine Hoop, Henning Nielsen (Vors. RLS-SH), Gregor Hübner, Gabi Ritter (Fraktionsvorsitzende Die LINKE, FL), Jörg Pepmeyer, Gerd Habermann, Herman U. Soldan (Kreisvorsitzender DIE LINKE Flensburg), Katharina Petersen, Leiv Eirik Voigtländer,

sowie:
Antifaschistische Aktion Neumünster

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[FL] Erneuter Übergriff des „Revolutionären“ Kollektivs

March 15, 2019

Wir dokumentieren hier einen Indymedia Artikel vom 24.05.2018:

Am 15.5. hat eine Gruppe von Mitgliedern des „Revolutionären Kollektivs“ das Flensburger Wohnprojekt Senffabrik bedroht. Ihr Auftreten vom Rummelgang her war dabei aggressiv und persönlich beleidigend. So wurde neben der Drohung „/Stellt Euch, ihr Fotzen/“ unter anderem gerufen: „/Jetzt gibts Schwanz, ihr Fotzen/“. Das war zwar augenscheinlich als Provokation gemeint, ist aber dennoch die Ankündigung einer Vergewaltigung. Das ganze wurde untermauert durch heftiges Rütteln am Bauzaun und den Wurf eines Gegenstandes in den Garten.

Die Gruppe treibt schon seit einigen Wochen in Flensburg ihr Unwesen. Im Stadtbild fallen sie auf mit Hammer und Sichel und zahlreichen Aufklebern. Da, wo sie sich inhaltlich äußern, vertreten sie eine krude Version maoistischer Revolutionsrhetorik und feiern die totalitären Systeme unter Stalin und Mao. Alle, die nicht auf ihrer politischen Linie sind, werden zum Feind erklärt und müssen entweder überzeugt oder rücksichtslos bekämpft werden.

Das „Revolutionäre Kollektiv“ ist befreundet und verbunden mit dem sogenannten Jugendwiderstand, einer Gruppierung, die vor allem in Berlin durch Gewalt gegen Linke auffällt.

Nun haben wir alle unterschiedliche Vorstellungen von politischer Arbeit und das ist auch gut so. Schon seit vielen Jahren ist es aber in Flensburg vermieden worden, Konflikte gewalttätig auszutragen.

Im Auftreten des „Revolutionären Kollektivs“ ist der aktuelle Vorfall aber leider nur der Höhepunkt einer langen Reihe von Einschüchterungsversuchen und Bedrohungen. Die immer wieder verwendete Aufforderung „Stellt Euch“ entstammt der Hooligan-Szene und ist eindeutig als Aufforderung zum Kampf zu verstehen. Wohnorte (auch private), Arbeitsplätze und Treffpunkte einzelner Personen werden mit Aufklebern markiert oder angespuckt nach dem Motto „wir wissen wo du wohnst“. In persönlichen Begegnungen ist das Lieblingsschimpfwort „Fotze“. Neben anderen Drohgebärden wird auch gern mal der Zeigefinger über den Hals gezogen. „Kopf ab“ soll das wohl heißen.

Ein Vorgehen, dass wir hier eigentlich nur aus der Nazi-Szene kennen und auch das ist in dem Ausmaß schon relativ lange her. Zwar blieb es bisher bei verbalen Drohungen und Gesten, aber die Botschaft ist eindeutig.

Werden Mitglieder des „Revolutionären Kollektivs“ darauf angesprochen
leugnen sie, wo es geht, wollen persönlich mit allem nichts zu tun haben
oder reden von „herbeiphantasierten Bedrohungen“.

In einer Stellungnahme schreiben sie jedoch dazu: „[…]/überlegt euch zweimal welche Graffitis ihr übermalt und wen ihr in der Stadt denunziert. //Wir distanzieren un//s//nicht von `innerlinker Gewalt´/
[…]“. Die angegriffenen Personen werden kurzerhand zu unpolitischen
Drogenkonsumenten erklärt, da ist die Gewalt offenbar legitim. Weiter
schreiben sie: „/Vielmehr wollen wir hier eine Drohung aussprechen: Wir
verteidigen unsere Politik/“.

Einziger konkreter Anlass für ihre Drohungen ist das Entfernen von Aufklebern und teilweise das Übermalen von Graffitis. Ansonsten wurde
der Gruppe bisher bewusst deeskalierend begegnet.

Es geht hier nicht um die interne Auseinandersetzung zwischen zwei
verfeindeten „Gangs“. Das Auftreten des „Revolutionären Kollektivs“ ist
ein Angriff auf die gesamte politische Kultur in Flensburg. Wir fordern
alle auf, sich mit dieser Gruppierung auseinanderzusetzen und ihnen wo
es geht entgegenzutreten.

Bewohner*innen der Senffabrik und Unterstützer*innen

Zum Weiterlesen z.B.:

https://www.taz.de/!5503830/ <https://www.taz.de/%215503830/>

https://de-de.facebook.com/Revolution%C3%A4res-Kollektiv-Flensburg-166332394010530/

Erneuter Überfall auf Linke in Neukölln

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